Der beste Lern-Tipp für die Anglerprüfung und alle anderen Prüfungen


Kategorie: Leben
| 24.07.2013 | 1 Kommentare

Geschafft! Ich habe die Anglerprüfung bestanden! Gestern war die Prüfung, in einem Hotel in Mahlow. Jetzt darf ich auch "auf Raubfisch gehen", wie die Angler sagen.

Vor einigen Wochen noch hätte ich die Prüfung nie und nimmer bestanden. 60 Fragen sind schriftlich zu beantworten, von den Schonzeiten der verschiedenen Fische über das richtige Fanggerät bis hin zu dem ganzen Rechtskram. Zu jeder Frage werden drei Antworten angeboten, von denen man die richtige ankreuzen muss.

Ich habe schön brav immer wieder online den Test ausgefüllt (es gibt insgesamt 600 Fragen) und damit kontinuierlich meine Punktzahl verbessert.

Und ich habe zwischendurch einen Trick angewandt, den schon der Philosoph Seneca empfohlen hat:

"Während Menschen lehren, lernen sie."

lateinisch: Homines, dum docent, discunt.

Seneca: Moralische Briefe 7,8

Bekannter ist die Kurzform dieses Spruches, auch wenn Seneca das so gar nicht gesagt hat:


"Durchs Lehren lernen wir."

lateinisch: Docendo discimus.


Ich habe also meiner lieben Familie die eine oder andere Frage gestellt und stolz die richtige Antwort verkündet.

Z.B.: Welcher Fisch riecht nach frischer grüner Gurke?

a)  Stint
b) Steinbeißer
c) Koppe

Na? Was meinen Sie? Der Stint ist es!

Ja, und durch das Stellen dieser Fragen und das Erklären wurde ich selbst immer sicherer.

Wenn Sie also Sicherheit brauchen beim Pauken für die nächste Prüfung, dann schnappen Sie sich jemanden und bringen Sie ihm oder ihr etwas bei.

Warum das wirkt? Meiner Meinung nach gibt es dafür zwei Gründe:

  1. Oft merkt man erst beim Erklären, wo man selbst noch unsicher ist, und kann dann diese Lücken im Folgenden auffüllen.
  2. In der Lehr-Situation verankern wir die Inhalte in unserem Gedächtnis auf besondere Weise. Wir verknüpfen sie nämlich mit der Situation, mit dem Raum, in dem wir uns befinden, und vor allem mit den Menschen, denen wir die Inhalte beibringen. Besonders gut funktioniert das, wenn man gemeinsam beim Lernen Spaß hat und miteinander lacht.


Pst, nicht weitersagen: Wenn ich Seminare gebe, lerne ich fast immer etwas - und werde dafür noch bezahlt!


PS. Ich danke nicht nur Seneca, sondern auch René Hupe von Fisherman's Partner, der uns hervorragend auf die Anglerprüfung vorbereitet hat. Der Mann ist nicht nur gut, er hat auch Humor.



Schlagworte: Lernen Prüfung Anglerprüfung
Kommentare: 1

Frank Steinbach | 10:05 Uhr | 21.08.2013
Das funktioniert ganz gut bei Multiple choice. Aber geht das auch bei Freitexten zu denen offene Fragen gestellt werden?

Ja, wunderbar sogar. Mein Ansatz im Studium (nebst Kindern und Fulltime Job) war, zu jeder gelesenen Seite die aus meiner Sicht relevante Frage zu formulieren. Die Trefferquote zu den tatsächlichen Prüfungsfragen war schon beim ersten Versuch erstaunlich - weiterer Lernaufwand vernachlässigbar.

Anwendung zum Lernen mit den Kindern: Hose runter! "Frag mich was" statt "Erzähl mir was Du heute gelernt hast". Ergebnis: Mehr Motivation, weniger überdrehte Augen - und manchmal weiß man ja wirklich noch was. :)
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