Meiner Einschätzung nach werden sie alle aber von einem Fehler getoppt: Und zwar einfach loszulegen und die Präsentation durchzuziehen.
"Ja, aber ich bin doch eingeladen oder aufgefordert worden zu präsentieren. Was soll ich denn sonst machen?", könnten Sie einwenden.
Was Sie sonst machen sollten? Bevor Sie loslegen, die Anwesenden fragen, was sie von Ihnen erwarten.
Zum Glück für alle Beteiligten können Sie dann gleich einige Inhalte, sprich: Folien, überspringen.
Das ist zugleich meine Antwort auf die Frage "Wie kann ich zum Punkt kommen?" Wenn Sie nämlich wissen, was Ihr Gegenüber interessant findet, und sich entsprechend fokussieren, können Sie gar nicht langweilen.
Und Sie können intensiver Themen behandeln, für die Sie nicht so viel Zeit eingeplant haben.
Wer die Erwartungen nicht abfragt:
– bringt vieles, was die Zuhörer nicht interessiert.
– bringt vieles nicht, was die Zuhörer interessiert.
Wollen Sie das wirklich?
"Ja, aber vielleicht ist ja etwas für die Zuhörer interessant oder zumindest wichtig, was sie gar nicht erwarten?", wenden Sie jetzt vielleicht ein. Meinetwegen, aber überschätzen Sie diesen Anteil nicht. Ja, Sie dürfen und manchmal müssen Sie auch etwas bringen, was die Zuhörer nicht erwarten. Aber Vorsicht vor zu viel Zwangsbeglückung!
"Und was mache ich, wenn die Leute sagen, sie hätten keine Erwartungen?" – Dann entspannen Sie sich, und tragen Sie gelassen das vor, von dem Sie meinen, dass es wichtig und interessant ist. Warum entspannt? Weil Ihnen dann keiner einen Vorwurf machen kann, Sie hätten am Thema vorbeigeredet. Wer das Überraschungsmenü im Restaurant bestellt hat, darf sich nicht darüber aufregen, wenn er Rosenkohl serviert bekommt, den er nicht mag.
Je früher Sie die Erwartungen abfragen, desto besser. Dann können Sie sich schon beim Erstellen Ihrer Präsentation fokussieren.
Was für Präsentationen gilt, gilt auch für Gespräche. Hören Sie erst zu, bevor Sie loslegen und nicht mehr aufhören. Wie sagt Salomo so schön:
"Wer antwortet, bevor er zuhört, ist peinlich."
Salomo: Die Bibel, Sprüche 18,13.
Und das wollen wir doch nicht sein, oder?