Wir heben das Glas, und zwar ein Glas Wasser, und schwingen das Tanzbein für - Christiane von Goethe, geb. Vulpius. Denn heute vor 250 Jahren wurde sie geboren.

Sie ist eine lange Zeit unterschätzte Persönlichkeit gewesen, worauf wir hier nicht näher eingehen können. Was aber schon immer bekannt war: dass sie ein praktisch veranlagter Mensch war (was ich heutzutage für ein großes Kompliment halte). Womit wir bei einem praktischen Gesundheitstipp aus ihrer Feder wären. Hier ist er: 

"Seit zehn bis zwölf Tagen haben wir täglich einige Stunden getanzt und dieses, glaube ich, vollendet meine Kur besser, nebst dem Wasser, als alle Medizin."
Christiane von Goethe in einem Brief vom 24. Juli 1810 an ihren Mann

Das ist ja zu schön, um wahr zu sein! Tanzen + Wasser = Gesundheit! Wirklich? Und das soll wirken?

Na ja, es wird bestimmt nicht immer wirken. Aber bei Christiane von Goethe hat es gewirkt, jedenfalls in diesem Fall. Aber natürlich nicht immer: Ein Jahr vor Ihrem Tod hat sie einen Schlaganfall erlitten, ihre Niere hat versagt. Da hat Tanzen + Wasser nicht viel genützt.

Also: Medizin hat ihren Stellenwert. Ich kann nicht jede Krankheit wegtanzen und wegtrinken (mit Wasser wohlgemerkt).

Worum es Christiane von Goethe und mir jedoch geht: Dass Sie sich mehr bewegen. Und da es beim Tanzen nicht nur auf die Bewegung ankommt: Dass Sie mal auf andere Gedanken kommen. Dass Sie sich etwas gönnen. Unter die Leute gehen und einfach mal Spaß haben. Das muss nicht, kann aber sehr wohl Sie a) aufheitern und b) zu Ihrem Wohlbefinden beitragen, auch dem körperlichen.

Und dass Wasser nicht nur zum Waschen da ist, sondern auch zum Trinken, und dass es gesund ist, das muss ich hier hoffentlich nicht nachweisen.

Hoch die Tassen für Frau von Goethe! Bis zum Rand gefüllt mit - Wasser.