Nicht zu früh ärgern!

Schlechte Umstände können Ihnen zum Vorteil ausschlagen
Kategorie: Leben
| 05.07.2012 | 1 Kommentare

Artikelbild "Meine Güte, warum braucht der so lange?", mag Jogi Löw gedacht haben.  "Ist es denn so schwer, einen Spieler einzuwechseln?" Es stand 0:0 zwischen Deutschland und Portugal im EM-Vorrundenspiel. Löw wollte Mario Gomez auswechseln und mit Miroslav Klose frischen Wind in den Angriff bringen.

Doch er musste warten. Denn der UEFA-Mann bekam den Wechsel nicht so schnell gebacken. Anlass genug zum Ärgern! Wertvolle Minuten verstrichen, und Löw konnte nichts dagegen machen.


Zum Glück! Denn während Klose immer noch an der Außenlinie auf seinen Einsatz wartete, segelte der Ball zu Mario Gomez. Und der hatte nicht nur die Haare schön, sondern beförderte den Ball mit Köpfchen (nicht leicht, da im Rückwärtsgang) ins portugiesische Tor. 1:0 für Deutschland!

Ich weiß nicht, was Löw in diesen Momenten über den UEFA-Mann gedacht hat. Ich jedenfalls, ich hätte ihn knutschen können.


Knutschen Sie zwischendurch mal schlechte Umstände und schwierige Menschen 

Was heißt das für Sie? Beschweren Sie sich nicht zu schnell über schlechte Umstände. Umstände scheinen vielleicht schlecht, sind es aber nicht. Es kommt auf Sie an, auf Ihre Bewertung. Das wusste schon Epiktet:

 
"Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinung und ihr Urteil über die Dinge."
 
(Epiktet: Handbücklein der Moral, § 5)

Das gilt gerade für schlechte Umstände. Denn oft fordern sie uns heraus. Und wenn wir richtig damit umgehen, dann gereicht uns das Ganze zum Vorteil.

Wie der Inhaberin eines Friseur- und Kosmetiksalons. Der Vermieter wollte die Miete um rund 30 Prozent anheben. Sauerei! Die gute Dame dachte sich: " Dann kann ich mir auch gleich eine Immobilie kaufen."

Und das tat sie denn auch. Als ich jetzt mit ihr sprach, hatte sie die Immobilie bereits abgezahlt. Der Ex-Vermieter - ein Mann zum Knutschen!

Ich habe mit etlichen Leuten gesprochen, die vor längerer Zeit gekündigt worden waren. Im Moment war das ein Schock für sie. Die meisten jedoch sagten, dass sie jetzt froh seien, dass sie damals gekündigt worden waren.

Zum Beispiel weil sie einen anderen Arbeitgeber gefunden haben, bei dem es ihnen besser gefiel. Oder weil sie jetzt den Mut hatten, etwas Anderes anzufangen, wovor sie zuvor aus Bequemlichkeit zurückgescheut waren. 

Also: Nicht ärgern, sondern handeln! Und dann knutschen: die Umstände, den UEFA-Mann, den Chef oder wen auch immer.




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Kommentare: 1

Claudia Menzel | 10:32 Uhr | 01.08.2012
Hallo, Herr Dr. Lengen,

Sie haben Recht. Mit Ihrem Artikel ist das Thema auf den Punkt gebracht. Bei mir hat vor ein paar Jahren ein Umdenken stattgefunden. Zum Beispiel auch: (Negative) Dinge, die ich nicht ändern kann, hinnehmen und schauen, ob ich etwas Positives daraus ziehen kann.

Freundliche Grüße
C. Menzel
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