Gelassenheit und die richtigen Prioritäten dank tödlich guter Perspektive


Kategorie: Leben
| 09.05.2015 | 1 Kommentare

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Wollen Sie über den Dingen stehen? Sich von nichts aus der Bahn werfen lassen?  Sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist? Das geht einfacher als Sie denken: Sie müssen dazu nur die richtige Perspektive einnehmen.
 
Ein tödlich guter Ansatz dazu ist - die Perspektive des Todes. Wie ich als quicklebendiger Mensch gerade jetzt darauf komme? Nun, ich habe in unserem Osterurlaub mit meiner Familie die St.-Johannes-Kathedrale in Valetta, der Hauptstadt Maltas, besucht - ein beeindruckendes Bauwerk mit beeindruckender Ausstattung. Am beeindruckendsten aber fand ich die Grabplatte des Ordensritters Wolfgang Philipp von Guttenberg. Sie findet sich im linken Flügel der Kathedrale, und zwar in der deutschen Kapelle.












Am Fuße dieser Grabplatte ist der folgende Spruch eingraviert:
 
„Rauch und Erde sind wir, und Asche ist unsere letzte Bestimmung"
(Original auf Lateinisch, Übersetzung von mir)
 
Das ist nicht so ein schöner Spruch, finden Sie? Mag sein. Aber es ist, wie es ist. Und was für den Herrn Ordensritter gilt, gilt auch für Sie und mich, egal was auf unserer Grabplatte stehen wird.
 
Wenn Sie also das nächste Mal jemand beleidigt, bleiben Sie locker. Was bedeutet schon eine Beleidigung angesichts des Todes?
 
Wenn Sie das nächste Mal den Flieger verpassen und ein Ticket für 560 Euro nachlösen müssen, bleiben Sie geschmeidig: Was sind schon 560 Euro Verlust angesichts des Todes? Das letzte Hemd hat keine Taschen.
 
Und wenn Sie das nächste Mal zu faul sind, um Ihrer Berufung nachzukommen? Dann bleiben Sie weder locker noch geschmeidig, sondern geben sich einen Tritt in den Allerwertesten und gehen der Aufgabe nach, derentwegen Sie hier sind. Denn angesichts des Todes sollten Sie alles geben, um Ihrer Berufung gerecht zu werden.
 
Und wenn Sie das nächste Mal Gefahr laufen, Ihre Liebste(n), Kinder, Eltern zu vernachlässigen oder schlecht zu behandeln, dann denken Sie an die Grabplatte des Herrn Barons und an Ihre eigene. Und daran, dass Ihnen im Angesicht des Todes das Geld, das Auto, die Anerkennung und die im Büro verbrachte Zeit sicherlich nicht so wichtig sein werden wie - Beziehungen.

Womit wir bei Udo Jürgens’ größtem Fehler angelangt wären. Aber das ist eine andere Geschichte. 


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Kommentare: 1

Claudia | 15:55 Uhr | 28.05.2015
Super Beitrag, Herr Dr. Lengen!
Ich war Ende letzten Jahres bei einem Gelassen-gewissen-Seminar - sehr gut. Der Seminarleiter hat uns auch mitgegeben, uns öfters mit der Endlichkeit und dem Tod auseinanderzusetzen, um mehr und bewusster im Hier und Jetzt zu leben - Achtsamkeit!
Kann Ihnen also nur zustimmen.
Lieben Gruß
C. M.
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