Blackout in der Präsentation – was tun?


| 21.10.2022 |

Jeder kennt ihn, jeder fürchtet ihn: den Blackout. Ich auch.

Ja, aber was soll man machen, wenn man mitten in der Präsentation oder in einem wichtigen Gespräch steckenbleibt? Wenn man nicht mehr weiß, wo man war und was man als nächstes sagen soll?

Ich sag schon mal, was nicht funktioniert: den Blackout überspielen. Das klappt nicht, macht Sie und mich noch nervöser und erzeugt bei den anderen das Entdeckerglück: „Der meint, ich habe nicht gemerkt, dass er einen Blackout hatte – habe ich aber doch!“

Also, dann bleibt nur die Flucht nach vorn! Sagen Sie, dass Sie gerade einen Blackout haben. Fragen Sie: „Wo war ich?“ Sie werden erstaunt sein, wie bereitwillig Ihnen geholfen wird. Warum? Weil jeder schon einen oder mehrere Blackouts hatte und Mitgefühl hat!

Mein Lieblingsbeispiel ist Larry King. Ja, der Interviewer auf CNN. Der mit den Hosenträgern und der kantigen Brille.

Seine erste Radiomoderation ging daneben: Er brachte keinen Ton raus. Mehrmals hintereinander nicht. Da flog die Tür auf, und sein Chef brüllte ihn an: „Du Blödmann, das hier ist ein Kommunikationsbusiness!“ Und was sagte Larry King, als die rote Lampe wieder anging?

„Meine Damen und Herren, mein Name ist Larry King. Ich habe gerade dreimal vergeblich versucht, etwas zu sagen. Und gerade eben trat mein Chef die Tür ein und brüllte mich an: ‚Du Blödmann, das hier ist ein Kommunikationsbusiness.“
Larry King: How to Talk to Anyone Anytime Anywhere. The Secrets of Good Communication, New York 1994, 24f. (von mir zusammengefasst und übersetzt)


Natürlich fanden das die Zuhörer toll. Larry King wurde, mittlerweile erfolgreich gefragt, was er tun würde, wenn der Nachrichtensprecher ausfalle und er gebeten würde, die Nachrichten vorzulesen.

„Ich sagte ihnen, ich wäre absolut ehrlich. Ich würde in die Kamera schauen und sagen: ‚Ich lief gerade hier bei NBC durch den Flur, als jemand mich schnappte, mir diese Papiere gab und sagte: ‚Brokaw ist krank, Du bist dran.“
Ebenda, 25.


Und dann erklärt King, dass er damit die Zuschauer ins Boot hole. Aber ich glaube, dass muss er uns beiden nicht erklären, das verstehen wir auch so.

Also, bekennen Sie Farbe, und weiter geht’s!

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