Er war ein guter Redner, aber das nützte ihm nichts. Denn sein Mikrofon entwickelte ein Eigenleben. Es rauschte, es knackte und zwischendurch quietschte es, letzteres ohrenbetäubend. Ohne Mikrofon wiederum konnte man ihn nicht verstehen.
Das darf Ihnen nicht passieren! Daher sollten Sie im Voraus dafür sorgen, dass der Rahmen stimmt. Darauf achtete z.B. Franz Josef Strauß, und zwar höchstpersönlich.
„Wichtig für den Redner ist der äußere Rahmen: dass der Saal in Ordnung ist, dass die Akustik stimmt und dass es kein Kommen und Gehen gibt.“
Franz Josef Strauß: Die Erinnerungen, Berlin 1989, S. 165
Also: Prüfen Sie die Technik, bevor die ersten Zuhörer den Raum betreten! Vielleicht brauchen Sie ja gar kein Mikrofon, aber es gibt auch in der kleinsten Runde genug anderes zu prüfen.
Wennn Sie mit Beamer präsentieren, sollten Sie Ihr Notebook früh genug anschließen. Und prüfen Sie, ob von jedem Platz aus die Schrift Ihrer Präsentation lesbar ist.
Prüfen Sie den Raum selbst:
- Sind Sie nah genug dran an den Zuhörern?
- Stimmt die Sitzordnung?
- Kommen Sie schnell an alles heran, was Sie während der Präsentation brauchen?
- Haben Sie Ihre Unterlagen richtig vorbereitet? (Muss ich leider fragen, da ich schon häufiger hilflos hin- und herblätternde Referenten erlebt habe)
Kommen und Gehen verhindern
Franz Josef Strauß mochte kein Kommen und Gehen. Ich glaube, kein Redner mag das. Was können Sie dagegen tun? Viel!
Sie können und sollten als Regel festlegen, dass es kein Kommen und Gehen gibt. Denn abgesehen von den einzelnen Personen, die kommen und gehen, mögen die anderen Zuhörer das auch nicht.
Ich lege die Regel in meinen Seminaren immer folgendermaßen fest:
- Ich frage, ob die Pausenzeiten so okay sind oder ob jemand sie in kürzeren Abständen haben will. (Fast immer sind alle so einverstanden)
- Ich frage, ob es okay ist, dass zwischen den Pausen niemand den Raum verlässt. (Damit waren bisher immer alle einverstanden) - Meine Begründung: Wenn ich das Verpasste nicht wiederhole, kommt es zu Irritationen während des Seminars. Wenn ich das Verpasste wiederhole, ist das nervig für die anderen.
- Ich erkläre, dass ich - falls jemand doch mal schnell raus muss - das Seminar kurz für alle unterbreche, frische Luft hereinlasse o.ä.
- Ich bitte diejenigen, die im Voraus schon wissen, dass sie einen wichtigen Anruf erwarten oder zu einem anderen Termin müssen, dass sie dies zu Beginn anmelden. Dann wissen alle Bescheid.
Ob Sie das so oder anders lösen wollen, ist Ihre Sache. Jedenfalls sind Sie für den Rahmen verantwortlich. Überlegen Sie, was für Sie wichtig ist, um sich auf das zu konzentrieren, was Ihr Job ist: die Zuhörer mitzureißen und zu überzeugen.