Selbstbewusstsein und was vier selbstbewusste US-Präsidenten darüber sagen

Die amerikanischen Meister und ihre Tricks (Teil 6)
Kategorie: Managen Reden Leben
| 10.06.2013 | 3 Kommentare

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Selbstbewusstsein, genauer gesagt: gesundes Selbstbewusstsein – aus diesem Holz sind Sieger geschnitzt. Doch reden wir nicht von Holz, sondern von Stein, und zwar von Mount Rushmore, der nächsten Station unserer USA-Reise.

Das „Mount Rushmore National Memorial“ wäre ohne Selbstbewusstsein nicht denkbar: Man hat eine gute Portion davon gebraucht, um die 18m-hohen Porträts aus dem Granit zu sprengen, zu hauen und zu
meißeln. Verewigt wurden die vier folgenden US-Präsidenten (von links nach rechts):

   -  George Washington (1. US-Präsident)
  
-  Thomas Jefferson (3.)  
   -  Theodore Roosevelt (26.)
  
Abraham Lincoln (16.)

Worauf sich das Selbstbewusstsein dieser vier US-Präsidenten gründete, können Sie auf Wikipedia nachlesen. Uns interessiert hier nur, was sie über das Thema „Selbstbewusstsein“ gesagt haben.

 

Grämen Sie sich nicht – arbeiten Sie weiter!

Beginnen wir mit einem Zitat von George Washington:

Washington„Wir sollten nicht verzweifeln; wir haben das Spiel immer noch in der Hand; es gut zu spielen, ist alles, was wir zu tun haben; und ich vertraue darauf, dass die Erfahrung aus den Fehlern, die wir gemacht haben, uns dazu befähigt, in Zukunft besser zu agieren.“

(George Washington in einem Brief an John Matthews, 7. Juni 1781, Übersetzung von mir, so auch bei den folgenden Zitaten)

Also: Stehlen Sie sich nicht selbst Zeit, indem Sie sich Sorgen machen, dass Sie es nicht schaffen könnten. Arbeiten Sie lieber!

Lassen Sie sich nicht entmutigen von Fehlern! Im Gegenteil: Sie wissen jetzt, wie es nicht geht. Damit sind Sie vielen voraus.
 

Warten Sie nicht – bewerben Sie sich!

Kommen wir zu Abraham Lincoln:

Lincoln„Sie sollten nicht warten, bis Sie von den älteren Leuten nach vorn gerufen werden. [...] Meinen Sie denn, dass ich je bekannt geworden wäre, wenn ich gewartet hätte, bis mich die älteren Leute aufgespürt und nach vorn geschoben hätten?“

(Abraham Lincoln in einem Brief an William H. Herndon, 22. Juni 1848)

Verlassen Sie sich nicht darauf, dass andere, wie Ihr Chef oder die Unternehmensleitung, Ihre Karriere und Ihre Stärken immer im Blick haben. Bieten Sie sich von selbst für neue Aufgaben an!

Das gilt auch für Selbständige. Warten Sie nicht, bis Ihr Kunde zufällig auf die Idee kommt, Sie mit einer neuen Aufgabe zu betrauen. Zeigen Sie, dass Sie mehr können, als Sie im Moment liefern. 

 

Spekulieren Sie nicht auf Barmherzigkeit – demonstrieren Sie Stärke!  

Nun zu Theodore Roosevelt, nach dem der Teddy benannt sein soll: 

„Ich war immer ein Anhänger des westafrikanischen Sprichwortes ‚Rede sanft und habe einen dicken Stock; damit wirst du weit kommen.’“

(Theodore Roosevelt in einem Brief an Henry L. Sprague, 26. Januar 1900, und später zu anderen Anlässen)

Seien Sie höflich und freundlich! Aber verlassen Sie sich nicht darauf, dass man Ihnen allein deswegen entgegenkommt.

Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass es sich für ihn lohnt, mit Ihnen zu kooperieren. Oder sagen wir: Dass es sich nicht lohnt, sich mit Ihnen anzulegen, weil das für ihn Nachteile haben könnte. Argumentieren Sie aus einer Position der Stärke heraus! 

 

Fürchten Sie andere nicht – seien Sie sich Ihrer Stärke bewusst!

Zum Schluss zu Thomas Jefferson, der als Edelfeder fast im Alleingang die amerikanische Unabhängigkeitserklärung verfasste:

„Wir vertrauen auf unsere eigene Stärke, ohne dass wir uns ihrer rühmen, wir haben Respekt vor der Stärke anderer, ohne dass wir uns vor ihr fürchten.“

(Thomas Jefferson an William Carmichael und William Short, 30. Juni 1793)

Überschätzen Sie andere nicht! Das würde Sie lähmen. Seien Sie sich Ihrer Qualitäten bewusst. Die anderen kochen auch nur mit Wasser. 

 

Seien Sie nicht hochmütig – seien Sie selbstbewusst

Moment, Salomo & Co. reden doch immer davon, dass man demütig sein soll. Ist das nicht ein Widerspruch zu der Empfehlung, selbstbewusst zu sein?

Sehen Sie, deswegen habe ich Thomas Jefferson zum Schluss zitiert. Selbstbewusstsein ist nicht Hochmut. Jefferson empfiehlt, sich nichts auf seine Stärke einzubilden. Und er empfiehlt, andere zu respektieren, d.h. unter anderem nicht zu unterschätzen. Oder mit Roosevelt zu sprechen: sanft zu ihnen zu sein.

Man kann also selbstbewusst und demütig zugleich sein. Wie der Apostel Paulus, der zwar nicht müde wird, zu sagen, wie schwach, schlecht und kraftlos er ist. Der aber beiläufig sagt, dass er mehr als alle anderen gearbeitet hat – allerdings auch das nur durch Gottes Gnade (Die Bibel, 1. Korinther 15,10). Womit auch da wieder die Demut ins Spiel kommt.

Also: Was Salomo und die vier US-Präsidenten empfehlen, ist nicht Selbstbewusstsein, sondern: gesundes Selbstbewusstsein.

(Und vergessen Sie nicht den dicken Stock!)


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Schlagworte: Selbstbewusstsein Bewerben Demut
Kommentare: 3

Martin Obst | 14:11 Uhr | 19.06.2013
Hallo Herr Lengen,

auch dieser war wieder ein sehr erfrischender Tip! Danke!
So muss man sich "nur" seiner Stärken bewußt sein oder werden und ins richtige Verhältnis stellen. Das ist dann wieder ein Stück Arbeit. :o)
Mit freundlichen Grüßen
Martin Obst

PS: Ich bin sicher, dass "ihre" Empfehlungen in der täglichen Kommunikation helfen, schriftlich und mündlich. Es gibt einige positive Erfahrungen, die ich genau dadurch machen durfte.
Ralf Lengen | 11:41 Uhr | 20.06.2013
Hallo Herr Obst, vielen Dank für Ihre freundliche Nachricht! Es freut mich sehr, dass das Seminar Sie vorangebracht hat. Weiterhin viel Erfolg!
Tool Eigenstärke aufbauen | 13:14 Uhr | 06.05.2014
Danke für den starken Input und die treffenden Zitate. Mein Selbstbewusstsein habe ich mit den "Tools zum Eigenstärke aufbauen" stark erhöhen können.
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